Vom Gerstenweg auf den „Heiligen Berg“

Unser Ziel: Kloster Andechs

 Nachdem ich vor einem Jahr schon allen gesagt habe, dass unsere erste Radtour von Spexard nach München führt, wurde dieser Plan am 11. August kurzfristig umgesetzt.

Die Strecke war ca. festgelegt, aber zig Karten hatte ich in und auf der Lenkertasche.

Mit vier Satteltaschen und insgesamt 20 kg Gepäck, davon Anne 9 kg, gings dann los.

1.Tag:     Spexard – Burghasungen, 128 km, 1.315 Hm

Bei bedeckten Himmel, mit Rückenwind, aber zunächst ohne Karte auf der LGS- Route über Delbrück nach Paderborn. Das wir uns schon in Delbrück verfahren hatten, in Paderborn 2x die Radwege wegen Überflutung gesperrt waren, ist ein anderes Thema.

Richtig los ging`s nach Paderborn. Steigungen bis 14 % nach Lichtenau und Warburg waren keine Seltenheit. Also schieben. Unser Tagesziel Warburg erreichten wir gegen 15.00 h. Da wir uns noch fit fühlten fuhren wir weiter bis Zierenberg, wo das einzige Hotel allerdings wegen Urlaub geschlossen war. Das nächste Hotel in Ehlen war ausgebucht. Ein schönes Zimmer schließlich gab es an der AB Ausfahrt Zierenberg in Burghasungen(18.15 h). Nach drei Weizen waren alle Steigungen vergessen.

 2.Tag:     Burghasungen – Bad Hersfeld, 102 km, 535 Hm

Bei sonnigen Wetter, vorbei an Baunatal erreichten wir noch am Vormittag die Fulda bei Cuxhagen. In der historischen Altstadt von  Melsungen wurde eine längere Rast eingelegt, bevor wir am frühen Abend Bad Hersfeld erreichten.. Übernachtet wurde im neuen  „Bootshaus“, ohne Bettzeug, ohne Frühstück, aber für 50,- EUR. Dafür durften wir den

„Bad Hersfelder Festspiele“ die „Hochzeit des Figaro“ hören.

 3.Tag:     Bad Hersfeld – Schlüchtern, 86 km, 530 Hm

Wegen Regen verschob sich die Abfahrt um eine Stunde. Weiter ging es den wunderschönen Fuldaradweg direkt nach Fulda, wo wir den Dom besichtigten.

Nach einer längeren Diskussion, entschieden wir uns, den Radweg R3 weiterzufahren (besser wäre der R2 gewesen). Nach vielen km auf Radwegen an den Bundesstraßen erreichten wir Schüchtern. Hotelsuche kein Problem. Nach zwei Weizen beim Chinesen, schlief ich vor Anne.

 4.Tag:     Schlüchtern – Randersacker,112 km, 700 hm

Auf Nebenstraßen erreichten wir den R2, der uns durch das Sinntal  an den  Main führte.

Wenn auch etwas holprig, so doch eine der schönsten Strecken dieser Tour. Ab Gmunden am Main endlich eine flache Passage bis Würzburg. Da wir erst vor einigen Wochen in Würzburg waren, fuhren wir 5 km weiter bis Randersacker. Sehr schön wohnten wir auf einen Winzerhof.

 5.Tag:     Randersacker – Schillingsfürst „Die Königsetappe“ 85 km, 835 Hm

Feiertag in Bayern. Das Taubertal erreichten wir ab Ochsenfurt über den Gaubahn – Radweg. Ca. 25 km, davon 18 km mit 1 – 2 % Steigung und nur Gegenwind.

Radweg „Liebliches Taubertal“, eine Steigung nach der Anderen, aber schließlich erreichten wir das romantische und  hochgelegende Rothenburg o.d.Tauber.

Nach einer längeren Rast und Besuch des Weihnachtsdorfes erreichten wir fix und fertig das von weiten sichtbare Dorf auf dem Kegelberg  Schillingsfürst.

 6.Tag:     Schillingsfürst – Reinlingen/Nördlingen 88 km, 530 Hm

Die Abfahrt mussten wegen Regen ½ h verschoben werden. Radweg „Romantische Straße“, schlechteste Wegstrecke insgesamt. Hier änderten wir unser Ziel von München auf  „Kloster Andechs“.

 7.Tag:     Reinlingen - Königsbrunn/Augsburg  101 km, 435 Hm

Kurz vor Donauwörth mussten wir eine Umleitung fahren. 2 km mit ca. 7 % Steigung !!!

30 km vor Augsburg wechselten wir den Radweg  „Romantische Straße“  auf die „Via Claudia Augusta“. Hätten wir nicht machen sollen. Dieser Radweg führte uns 25 km auf Schotter am Lech entlang.

 8.Tag:    

Königsbrunn – Herrsching/Ammersee  68 km, 500 Hm

Bei sonnigen Wetter erreichten wir auf verkehrsarmen Nebenstraßen den Ammersee. Schon von weiten sahen wir die Türme des Kloster Andechs. Zum letzten Male mussten wir noch schwitzen. 3,5 km mit ca. 6 % Steigung zum Heiligen Berg. Als Belohnung gab es ein Andechser Weizen und den inneren Frieden, weil wir sagen konnten

Ziel erreicht.

 9.Tag:

Mit der S-Bahn von Herrsching nach München, wo wir den Mietwagen übernommen haben und über Nürnberg, Bamberg, Schweinfurt und  Kassel  in fünf Stunden nach Hause.

 Es war eine schöne, aber anstrengende Reise.

 


Am Lech, Staustufe 22

 


Blick über die Warburger Börde

 


Halt auf der "Via Claudia Augusta"

 


Sonnenuntergang auf dem Ammersee

 


Völkerwanderung in Rothenburg ob der Tauber